Monday 15 November 2010

Ende einer Erfahrungswelt

Ernst von Glasersfeld, Begründer des Radikalen Konstruktivismus, ist am vergangenen Freitag (12. November um 13 Uhr MEZ) im Alter von 93 Jahre in Amherst (Massachusetts) gestorben oder, wie er sagte, "in die ewigen Skipisten eingefahren". Nachrufe z.B. in der FAZ  oder der Standard, Wien.

Unsere Bekanntschaft begann im Frühjahr 1985: Ernst rief mich aus Athens (Georgia, USA) an, auf meiner privaten Telefonnummer in Zürich, Universitätsstrasse 17. Er hatte mein "Research Report Nr. 1" erhalten ... In den folgenden 25 Jahren entwickelte sich daraus eine sehr schöne Beziehung, für mich wurde er mein bester Freund und vorbildlicher Meister.

In gewisser Weise bin auch ich jetzt mit ihm gestorben und zugleich in einer neuen Lebenspiste "eingefahren".
    Auf den Tag genau vor einem Jahr hatte von Glasersfeld im Rathaus von Wien die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold erhalten und im grossen Festsaal mit einem Vortrag den 4. Heinz von Förster Kongress eröffnet.

    "Der Konstruktivismus macht das Leben so viel schöner und einfacher weil man den Drang Recht zu haben verliert." sagte von Glasersfeld an einem Kongress in 2005 (am 26.9.2010 in diesem Blog erwähnt...); wäre schön, wenn wir das auf Wirtschft, Politik, Wissenschaft, Bildung und Alltag übertragen könnten: weg von der gewohnten Eristik und hin zu mehr Dialog.


    M. Bettoni, "A Psychological Basis for Human Information Processing:  Mental Operations between Receptors and Effectors in the Approach of Silvio Ceccato". Research Report Nr. 1, ca. 120 pages, Institute for Methods and Structures, Zürich/Basel.

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